- Einführung: Beginnt am 12. Oktober 2025 und wird innerhalb von sechs Monaten in 29 Schengen-Ländern eingeführt.
- Wer ist betroffen: Reisende aus Nicht-EU-Ländern mit Kurzaufenthalt (bis zu 90 Tage innerhalb von 180 Tagen), einschließlich visumbefreiter Besucher.
- Verfahren: Ersetzt Passstempel durch digitale Aufzeichnungen; beim ersten Besuch sind Fingerabdrücke und ein Gesichtsfoto erforderlich; bei späteren Besuchen werden biometrische Daten für schnelle Kontrollen verwendet.
- Daten: Speichert Name, Passdaten, biometrische Daten, Einreise-/Ausreisedaten und Ablehnungen für drei Jahre.
- Zweck: Aufspüren von Overstays, Verhinderung von Betrug und Beschleunigung des Grenzübertritts.
- Datenschutz: Die Daten sind sicher, werden nach drei Jahren gelöscht und entsprechen dem EU-Recht.
- Ausnahmen: EU-/EWR-/Schweizer Bürger, langfristig Aufenthaltsberechtigte und einige Diplomaten.
- ETIAS Link: EES verfolgt Grenzübertritte; ETIAS (2026) ist eine Vorabgenehmigung für Reisen.
Tipps: Verwenden Sie die App "Travel to Europe" für die optionale Vorregistrierung.
Wie das neue Einreise-/Ausreisesystem (EES) der EU funktioniert: Ein umfassender Leitfaden für Reisende
Das Einreise-/Ausreisesystem (EES) der Europäischen Union wird ab dem 12. Oktober 2025 die Grenzverwaltung im gesamten Schengen-Raum verändern. Dieses automatisierte System soll die Grenzen modernisieren und sichern. Es ersetzt das manuelle Abstempeln von Reisepässen durch die digitale Verfolgung von Reisenden aus Nicht-EU-Staaten bei Kurzaufenthalten. Es zielt darauf ab, den Grenzübertritt zu vereinfachen, die irreguläre Migration zu bekämpfen und die Sicherheit durch biometrische Technologie zu erhöhen. In diesem Artikel wird erklärt, wie das EES funktioniert, wer davon betroffen ist, wie es mit anderen Systemen wie ETIAS zusammenarbeitet und was Reisende wissen müssen, um sich darauf vorzubereiten.
Was ist das EU-Einreise-/Ausreisesystem (EES)?
Das EES ist ein automatisiertes IT-System, das Einreisen, Ausreisen und Einreiseverweigerungen von Nicht-EU-Bürgern erfasst, die den Schengen-Raum für kurze Aufenthalte (bis zu 90 Tage innerhalb eines Zeitraums von 180 Tagen) besuchen. Es gilt für 29 Länder, darunter 25 EU-Mitgliedstaaten (außer Zypern und Irland) und vier Nicht-EU-Schengenländer: Island, Norwegen, Schweiz und Liechtenstein. Das EES wird von eu-LISA, der EU-Agentur für IT-Großsysteme, verwaltet und ist ein Eckpfeiler der EU-Initiative "Intelligente Grenzen", die die Sicherheit und das Migrationsmanagement verbessert.
Das System sorgt für die Einhaltung der 90/180-Tage-Regel für visumfreie Reisende, indem es die fehleranfälligen manuellen Stempel durch eine zentrale digitale Datenbank ersetzt.
Wie funktioniert die EES? Schritt-für-Schritt-Verfahren
Das EES nutzt Selbstbedienungskioske und biometrische Technologie, um die Grenzkontrollen schneller und genauer zu machen. So funktioniert es für Reisende:
- Erster Eintrag nach dem 12. Oktober 2025:
- Legen Sie an der Schengen-Grenze (Luft-, Land- oder Seegrenze) Ihren Reisepass oder Ihr Reisedokument vor.
- Bereitstellung biometrischer Daten: vier Fingerabdrücke von einer Hand und ein von einer Kamera aufgenommenes Live-Gesichtsbild.
- Die Grenzbeamten überprüfen Ihre Identität, Ihr Reisedokument und Ihre Einreiseberechtigung (z. B. keine Überschreitung der Aufenthaltsdauer oder Sicherheitskennzeichen).
- Ihre Daten werden im EES gespeichert, einschließlich Name, Passdaten, biometrische Daten, Einreisedatum und Einreiseort.
- Nachträgliche Eingaben/Ausgaben:
- Bei zukünftigen Besuchen werden biometrische Daten (Fingerabdrücke oder Gesichtsscan) zu Ihrer Identifizierung verwendet, was die Bearbeitungszeit verkürzt.
- Das System prüft Ihre Ein- und Ausreisehistorie, um die Einhaltung der 90/180-Tage-Regel sicherzustellen.
- Eine zusätzliche biometrische Erfassung ist nicht erforderlich, es sei denn, die Daten laufen ab oder werden markiert.
- Ausfahrt:
- Bei der Ausreise aus dem Schengen-Raum wird Ihre Ausreise mittels biometrischer Daten oder durch Scannen des Reisepasses erfasst und Ihr Reiseverlauf aktualisiert.
- Das System berechnet Ihre Aufenthaltsdauer, um eventuelle Überschreitungen zu erkennen.
An Selbstbedienungskiosken an wichtigen Grenzübergängen wie Flughäfen können Reisende ihre Daten vor dem Eintreffen der Grenzbeamten vorregistrieren und so die Wartezeiten verkürzen. Die mobile App "Travel to Europe", die für iOS und Android verfügbar ist, bietet eine optionale Vorregistrierung für eine reibungslosere Bearbeitung.
Für wen gilt die EES?
Die EES gilt für:
- Nicht-EU-Bürger für Kurzaufenthalte (bis zu 90 Tage in 180 Tagen), unabhängig davon, ob sie ein Visum benötigen oder von der Visumpflicht befreit sind.
- Reisende, die über die Luft-, Land- oder Seegrenzen der 29 Schengen-Länder einreisen.
Ausnahmen:
- EU-, EWR- oder Schweizer Bürger.
- Nicht-EU-Bürger mit langfristiger Aufenthaltsgenehmigung oder Visum.
- Bestimmte Diplomaten, Grenzgänger und Besatzungsmitglieder (z. B. Flug- oder Schiffspersonal).
Datenerfassung und Datenschutz
Die EES sammelt:
- Angaben zur Person: Name, Staatsangehörigkeit, Geburtsdatum, Reisepassnummer.
- Biometrische Daten: vier Fingerabdrücke und ein Gesichtsbild.
- Reisedaten: Daten und Orte der Einreise/Ausreise, Einreiseverweigerungen.
Die Daten werden drei Jahre lang sicher in einer zentralen Datenbank gespeichert (oder länger, wenn eine Überschreitung der Aufenthaltsdauer festgestellt wird) und danach automatisch gelöscht. Das System entspricht den EU-Datenschutzgesetzen, einschließlich der Datenschutz-Grundverordnung, und gewährleistet den Schutz der Privatsphäre und eine sichere Handhabung. Reisende können ihre Daten über die nationalen Behörden einsehen oder korrigieren, wie auf der Europa-Website beschrieben.
EES und ETIAS: Wie sie zusammenarbeiten
Das EES unterscheidet sich vom Europäischen Reiseinformations- und -genehmigungssystem (ETIAS), das 2026 eingeführt werden soll, ergänzt es aber. Während das EES die tatsächlichen Grenzübertritte verfolgt, verlangt das ETIAS von visumbefreiten Nicht-EU-Reisenden, dass sie vor der Reise online eine Genehmigung einholen. ETIAS prüft Sicherheitsrisiken vor der Reise, während das EES die Einhaltung der Vorschriften während und nach dem Besuch überwacht. Beide Systeme tauschen Daten aus, um die Grenzsicherheit zu erhöhen. Erfahren Sie mehr über ETIAS unter https://travel-europe.europa.eu/etias.
Vorteile und Auswirkungen für Reisende
- Effizienz: Automatisierte Kontrollen und biometrische Daten verkürzen die Wartezeiten, insbesondere bei wiederkehrenden Besuchern.
- Sicherheit: Erkennt Betrug, überzogene Aufenthalte und Identitätsprobleme und macht das Reisen sicherer.
- Klarheit: Reisende können ihren 90/180-Tage-Status über das öffentliche EES-Portal überprüfen .
- Herausforderungen: Anfängliche Verzögerungen sind während der Einführung (Oktober 2025-April 2026) möglich, da die Systeme implementiert werden. Die erstmalige biometrische Erfassung kann an stark frequentierten Grenzen zusätzliche Zeit in Anspruch nehmen.
Praktische Tipps für Reisende
- Keine Vorkehrungen erforderlich: Die EES wird automatisch an den Grenzen eingeführt; eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich.
- Verwenden Sie die App: Laden Sie die App "Travel to Europe" herunter, um Ihre biometrischen Daten vorab zu registrieren und Ihre Aufenthaltsdauer zu überprüfen.
- Planen Sie für die Einführung: Rechnen Sie mit möglichen Verzögerungen Ende 2025, insbesondere an stark frequentierten Flughäfen wie Paris oder Frankfurt.
- ETIAS-Vorbereitung: Stellen Sie ab 2026 sicher, dass Sie vor der Reise eine ETIAS-Genehmigung haben, wenn Sie von der Visumpflicht befreit sind.
- Regeln prüfen: Bestätigen Sie hier Ihren Status (visumbefreit oder visumpflichtig) .
Zusätzliche Überlegungen
- Zeitplan für die Umsetzung: Das EES beginnt am 12. Oktober 2025 und ist bis zum 10. April 2026 an allen Schengen-Grenzen voll funktionsfähig. Einige Länder können es schon früher einführen.
- Infrastruktur an den Grenzen: Größere Flughäfen und Häfen werden mit Kiosken aufgerüstet, aber an kleineren Landgrenzen werden anfangs noch manuelle Kontrollen durchgeführt.
- Abkommen mit Drittländern: Nicht-Schengen-Länder wie das Vereinigte Königreich können aus Sicherheitsgründen EES-Daten weitergeben, was sich auf Reisende auswirkt, die zwischen den Regionen reisen.
Die neuesten Updates finden Sie hier.
Schlussfolgerung
Das Einreise-/Ausreisesystem (EES) der EU ist für Reisende aus Nicht-EU-Ländern ein entscheidender Fortschritt: Es ersetzt die veralteten Passstempel durch ein sicheres, effizientes digitales System. Durch den Einsatz von Biometrie und Automatisierung gewährleistet es die Einhaltung der Schengen-Vorschriften und beschleunigt gleichzeitig die Grenzübertritte. Da die Einführung im Oktober 2025 beginnt, sollten sich Reisende mit dem Verfahren vertraut machen, verfügbare Tools wie die App "Travel to Europe" nutzen und sich auf ETIAS im Jahr 2026 vorbereiten. Halten Sie sich über offizielle Quellen auf dem Laufenden, um einen reibungslosen Reiseablauf zu gewährleisten.
Haftungsausschluss
Einwanderungsgesetze und -richtlinien ändern sich häufig und können je nach Land oder Staatsangehörigkeit variieren. Obwohl wir uns bemühen, genaue und aktuelle Informationen zu liefern, empfehlen wir Ihnen, Ihre eigene Sorgfaltspflicht zu erfüllen oder offizielle Quellen zu konsultieren. Sie können sich auch gerne direkt an uns wenden, um die neuesten Informationen zu erhalten. Jobbatical ist nicht verantwortlich für Entscheidungen, die auf der Grundlage der bereitgestellten Informationen getroffen werden.